Das Geheimnis der Heiligen Nacht

Da heute Heiligabend ist, will ich Euch eine Weihnachtsgeschichte erzählen

Das Geheimnis der Heiligen Nacht

Obwohl es schon den ganzen Tag leise geschneit hatte, wagten es an diesem 24.Dezember doch einige Väter und Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln an der Führung „ Biblische Tiere im Zoo“ teilzunehmen. Aber um 12 Uhr verließ auch der letzte Besucher den tiefverschneiten Tierpark. Die Tierpfleger versorgten ihre Tiere, gaben ihnen noch ein paar besondere Leckerbissen, wünschten ihnen ein frohes Weihnachtsfest und machten sich auf den mühsamen Weg nach Hause.
Nach und nach verschwanden auch die letzten Spuren im Schnee, der Zoo lag still und verlassen da. Nur vom Elefantenhaus spiegelte sich ein schwaches Licht im immer dichter werdenden Schneetreiben. Wegen einer bevorstehenden Geburt musste ein Pfleger auch am Heiligen Abend bei den Dickhäutern bleiben. Nachdem er noch einmal nach dem Rechten geschaut hatte, wünschte er jedem Tier Frohe Weihnachten und eine angenehme Nachtruhe, dann legte er sich auf sein Feldbett und versank im Reich der Träume. Im Gegensatz zu anderen Nächten, in denen er beim kleinsten Geräusch erwachte, schlief er diesmal tief und fest und verpasste ein ganz besonderes Weihnachtsfest.
Denn wie bestimmt jeder weiß, können die Tiere am Heiligen Abend zu Mitternacht sprechen, jedes Tier versteht das andere, egal ob Affe oder Löwe oder Tiger.
Als die Kirchturmuhr Mitternacht geschlagen hatte, öffneten sich wie durch Geisterhand sämtliche Käfigtüren, und alle Tiere verließen, ohne zu drängeln, ihre Gehege. Immer größer wurde der lautlose Zug, der sich durch Zoo in Richtung Elefantenhaus bewegte, an jeder Wegbiegung stießen neue Teilnehmer dazu. Vorneweg marschierte Massai, der Löwenkönig, mit Frau und Kindern. Dahinter tänzelte Mymoza, die sonst so scheue Tigerin, dicht gefolgt von ihrer Tochter Tschuna und der Pflegetochter Daseep, den Abschluss bildeten Tigervater Wassja und Onkel Mandschu.
Am Elefantenhaus angekommen, scharten sich alle Tiere leise um die grauen Riesen, die einen Kreis um Sabi gebildet hatten. Neben ihr lag ein kleines, gerade geborenes Elefantenbaby, das bereits versuchte, sich auf die stämmigen Beinchen zu stellen. Mit einem bisschen Hilfe von den Elefantentanten klappte das auch und gierig trank das kleine „Christkind“ seine erste Milch.
Danach durften die Gratulanten einzeln zur stolzen Mama vortreten und ihre Geschenke abgeben. Klammeräffchen Azusa schenkte ihren roten Weihnachtsapfel, Orang Utan Chef Vedja stiftete eine rote Paprika. Jedes Tier legte eine Kleinigkeit ins Stroh neben das Baby und verließ dann still den Elefantenstall, um zurück in sein eigenes Gehege zu kehren. Der Schnee, der noch immer in dicken Flocken vom Himmel fiel, deckte alle Spuren lautlos zu.
Am nächsten Morgen, am ersten Weihnachtstag, machte der Pfleger große Augen, als er die vielen Äpfel, Nüsse und anderen Früchte sah. Ihm war klar, dass in dieser Heiligen Nacht nicht nur ein kleines Elefantenkind das Licht der Welt erblickt hatte, sondern dass noch etwas anderes, ganz Außergewöhnliches passiert war.

Daseep, Tschuna und das gesamte Tschuna-Team wünschen
allen Zoobesuchern und Freunden unserer kleinen Tiger
und allen Tigern dieser Welt

Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2011

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2 Antworten auf Das Geheimnis der Heiligen Nacht

  1. Astrid Terschüren sagt:

    Liebe Daseep und Tschuna, liebe Leute im “Hintergrund”:
    das war eine wunderbare Weihnachtsgeschichte; vielen Dank dafür!
    Bei uns in Hessen schneit es schon wieder seit einer Stunde – weiße Weihnachten hatten wir uns ja immer gewünscht… ;-)
    Wenn das Wetter besser ist, will ich ja auch mal nach Wuppertal – also, liebe Tigerchen, wartet mit dem Wachsen, bis ich da war. Je nach dem, was das Wetter noch mit uns macht, dauert es halt…..

    Auch von mir ein herzliches ffft-ffft,
    liebe Grüße aus dem Hessenland,
    Astrid

  2. Annegret Flicker sagt:

    Liebe Tschuna, liebe Daseep, liebes Blog-Team!
    Wir wünschen Euch und allen Tieren und Mitarbeitern des Zoos ein wunderschönes Weihnachtsfest (weiß ist es ja auf jeden Fall).
    Zu Eurem Wunschzettel noch eine Anmerkung: Auch die allerliebsten Kinder bekommen selten alle Wünsche erfüllt, aber hoffentlich hat das Christkind Euch im verschneiten Tigertal gefunden und reich beschenkt.
    Liebe Grüße und ein herzliches ffft
    Bärbel aus Hamburg und Anne aus Velbert