Dialektgenie?

Also  das ist ja wohl die Frechheit des Jahrhunderts. Ich stelle mich überhaupt nicht an, meine liebe Daseep. Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich meinen Paule geliebt habe. Paule ist ein richtiger Tiger, der mich und meine Gefühle genau versteht. Und er hat mich nie geärgert oder gehauen, wie Du das immer tust. Paul ist immer lieb zu mir gewesen. Ich könnte nur noch heulen, wenn ich mir vorstelle, dass Paul ein schlechtes Zuhause bekommt. Er muss absolut artgerecht gehalten werden und braucht viel Streicheleinheiten. Deshalb kann ich nur hoffen, dass einer von unseren vielen  Freunden meinen Paul gewinnt. Und bitte denkt daran – wenn Ihr ihn gewinnt –  dass ich Besuchsrecht habe. Also einmal im Monat müssen Paul und ich uns mindestens treffen dürfen. Das Problem ist nur, ich darf hier nicht raus, Ihr müsstet also zu mir in den Wuppertaler Zoo kommen. Ich setze natürlich voraus, dass Ihr Paul immer begleitet. Das hat dann auch den Vorteil, dass Ihr öfter in den Wuppertaler Zoo kommt. Am besten, Ihr kauft sofort eine Jahreskarte.

Habt Ihr eigentlich bemerkt, dass Daseep anfängt, mir immer Widerworte zu geben? Kaum schreibe ich Euch irgendwas, schon gibt sie ihren Senf dazu. Diese vorlaute Göre. Und jetzt gibt sie immer vor mir mit ihren Dialekten an; sie behauptet, ein einzigartiges Sprachgenie zu sein und guckt mitleidig auf mich herab, weil ich nur ein fast reines Hochdeutsch spreche. Aber dafür versteht mich wenigstens jeder!  Ich kann nur sagen: Zicke! Aber lieben tu ich diese Zicke trotzdem. Ihr wisst ja, was sich liebt, das neckt sich.