Unterwasserfotos

Wie Ihr Euch sicherlich erinnert, habe ich Euch in meinen Geschichten immer wieder über den Unterschied zwischen Daseep und mir erklärt. Ich bin ja eine sibirische Tigerin, die schon einiges an Kälte abkann. Daseep ist eine Sumatratigerin und eigentlich mehr Wärme gewohnt, das heißt, im Winter würde sie im Zoo normalerweise den warmen Stall aufsuchen. Aber da Daseep mit mir zusammen aufgewachsen ist, wollte sie im letzten Winter natürlich immer da sein, wo auch ich bin, also draußen. Und statt sich zu erkälten, wuchs ihr ein wunderschöner dicker Pelzmantel und sie tobte – genau wie ich- im Schnee herum, ohne dass es ihr geschadet hätte. Dieses Jahr hatten wir ja bisher noch keinen richtigen Winter und deshalb ist unser Teich auch immer noch mit etwas Wasser gefüllt. Nicht so viel wie im Sommer, aber zum Plantschen reicht das. Bisher hatte mein Iepchen auch keine Probleme mit mir im Wasser zu plantschen, aber seit die Temperaturen letzte Woche so drastisch heruntergegangen sind, dass das Wasser wirklich eisig kalt ist, überlässt sie mir alleine das Badevergnügen. Freitag hatte ich wieder einmal Besuch von meinen Freunden, die immer kommen, um Daseep und mich zu bespaßen. Wir sind mit ihnen von Scheibe zu Scheibe gelaufen, haben uns am Schmusegitter ausführlich beschnuppert und dann sah ich, dass sich Barbara vor das Wasser auf den Boden gelegt hatte. Das erweckte natürlich meine Neugierde, also bin ich nach einigem Zögern durch das Wasser zu ihr an die Scheibe gestapft, um zu sehen, was sie da treibt. Hinterher hat sie es mir verraten. Die Scheibe am Wasser ist so milchig, dass man dadurch kaum noch fotografieren kann. Wenn man sich aber hinhockt, dann kann man sozusagen unter dem alten Wasserspiegel super Fotos machen, da ist das Glas nämlich noch gut. Versucht das doch auch einmal, würde mir Spaß machen, euch dabei zuzuschauen. Tschüs, wir sehen uns. Eure Tschuna