Juchhu, ich habe mein Iepchen wieder

Gute Nachrichten Leute. Daseep und ich sind wieder raus aus den doofen Kisten und endlich wieder zusammen. Ich hatte Euch ja erzählt, dass man uns getrennt hat. Das war schon ziemlich ungewohnt und aufregend für uns, als der Lastwagen plötzlich losfuhr und keiner mehr bei uns war. Wir sahen ja nichts, alles war total dunkel, wir merkten nur, dass wir fuhren. Daseep kannte das ja schon von ihrer Fahrt von Frankfurt nach Wuppertal. Das monotone Fahrgeräusch beruhigte uns und machte uns schläfrig und so wachten wir erst auf, als ein uns fremder Mann die Türe öffnete und uns etwas zu trinken gab. Mann – äh Tiger – waren wir durstig. Ein netter Mensch war das, nur sprach er so eine komische Sprache, die wir noch nie gehört hatten. Danach ging die Fahrt weiter, aber plötzlich hörten wir kein Motorengeräusch mehr und es schaukelte so seltsam. Darüber sind wir wieder eingeschlafen und wir wurden erst wach, als der freundliche Mann uns wieder Wasser gab. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Der Mann erzählte uns etwas, was wir nicht verstanden, aber irgendwie war seine Stimme beruhigend und so kuschelten wir uns wieder in unser Strohbett und schliefen durch bis zum nächsten Morgen. Das erste Mal seit Daseep und ich zusammen leben, schliefen wir getrennt, aber zumindest hörte ich die vertrauten Geräusche von meinem Iepchen, die im Nebenkäfig selig schnarchte. Als am nächsten Morgen die Türe aufging, waren wir ausgeschlafen und voller Tatendrang. Die Fahrt ging nun weiter, allerdings nicht mehr sehr lange. Das Auto wurde langsamer, Tore quietschten und wir hörten die vertrauten Geräusche von anderen Zootieren. Aha, habe ich gedacht, jetzt sind wir wieder zuhause. Was sollte das ganze? Aber als die Tür aufging und wir hinausschauten, blickten uns viele freundliche aber total fremde Gesichter an. Sie sprachen alle so komisch, wir haben kein Wort verstanden. Aber an der Stimmlage erkannten wir, dass sie es gut mit uns meinten. Also zeigten wir uns auch von unserer freundlichsten Seite und Daseep sang sogar zur Begrüßung. Dann stiegen mehrere Männer auf den Wagen und machten Gurte an unseren Käfigen fest und danach lernte ich fliegen. Plötzlich schwebte ich hoch oben durch die Luft und konnte auf die Leute unten herabsehen. Tolles Gefühl. Habt Ihr schon mal einen fliegenden Tiger gesehen? Dann wurde meine Kiste vorsichtig auf den Boden gelassen und mehrere keeper trugen mich samt der Kiste in ein Gehege. Kurze Zeit danach landete auch Daseep unversehrt und dann durften wir die Käfige endlich verlassen. Alles war neu und fremd und roch noch etwas nach anderen Tigern, aber die haben wir trotz intensiver Suche nicht gefunden. Das Wichtigste aber für uns war erst einmal, das wir uns wieder hatten. Mein Iepchen und ich sind wieder vereint. Und gemeinsam sind wir stark. Wir vermissen zwar unsere lieben Pfleger, besonders Nadine und Janis, aber die neuen keeper sind auch sehr nett und ich denke, wir werden es gut haben bei ihnen. Und bald werden wir ja Janis und Nadine wiedersehen. Das haben sie uns bei der Abreise versprochen. So, jetzt müssen wir uns erst einmal von der Reise erholen und ein bisschen schlafen. Ich melde mich wieder aus Dudley. Tschüs, Eure Tschuna. Und Daseep lässt Euch alle herzlich grüßen.

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Eine Antwort auf Juchhu, ich habe mein Iepchen wieder

  1. Annegret sagt:

    Hallo Ihr beiden,
    es ist gut, dass Ihr die Fahrt überstanden habt und vor allen Dingen wieder miteinander kuscheln könnt. Die Reise war ja gewiß spannend, sogar mit dem Schiff seid Ihr gefahren. (So etwas dürfen nur ganz besonders tolle Tigerkinder.) Hoffentlich lebt Ihr Euch gut in der neuen Heimat ein, aber vergeßt Eure vielen Freunde in Wuppertal nicht! Wir vermissen Euch nämlich jetzt schon.
    Nochmals ganz herzlichen Dank an Eure “Pflegeeltern” für die liebevolle Arbeit. Und Dank für Eure vielen Schnurr- und Gesangseinlagen am Schmusegitter.
    Eure Freundin Anne