Ich glaube, jetzt bin ich schon richtig erwachsen und kein Baby mehr wie Daseep. Ich habe nämlich gestern mein erstes Häufchen ganz alleine gemacht. Janis war mächtig stolz auf mich und hat mich gelobt. Ich wusste gar nicht, dass man ihr damit auch eine Freude machen kann. Menschen sind schon seltsam. Daseep fand das gar nicht so toll, sie hat nur geschnuppert, dann hat sie ihr Gesicht ganz komisch verzogen und gesagt:“ Igitt, du bist doch ein Stinker!“ Freche Göre! Sie ist ja nur neidisch, weil ich mal wieder weiter bin als sie. Als Baby mussten meine Pflegeeltern immer mein Bäuchlein mit einem feuchten Lappen, der die Zunge meiner Mama imitieren sollte, massieren, damit ich Aa und Pippi machen konnte. Ich habe euch ja schon erzählt, dass die Zunge meiner Mama viel rauer, aber auch viel zärtlicher war, das weiß ich heute noch. Aber meine Pflegeeltern haben mein Bäuchlein auch sehr liebevoll massiert, das war so entspannend. Daseep kennt ja keine Mama und meint, das mit dem Lappen macht man bei jedem Tigerbaby. Na ja, sie ist eben noch klein, da muss sie nicht alles wissen. Irgendwann kläre ich sie mal auf und erzähle ihr von der Zeit, die ich bei meiner Mama war. Pippi machen können wir beide aber schon lange allein. Als ich noch mit zu Janis nach Haues gegangen bin, war sie nicht gerade erfreut, dass ich plötzlich überall Pippi gemacht habe. Aber ich fand das auch nicht so toll, denn da hatte ich immer nasse Pfoten. Am meisten Spaß macht es, Pippi im Gras zu machen. Wenn ich mich umschaue und meinem Bach nachschauen will, dann ist er plötzlich verschwunden. Einfach weg! Das ist wohl auch Zauberei.
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Oh wie schön: Klo-Geschichten!
Ja, wir “Katzenhalter” sind schon ein wenig merkwürdig, wenn wir vom Pipi und Aa unserer “Mäuse” erzählen und uns darüber freuen…
Genau vier Tage vor dir wurden bei mir im Dorf Katzenbabys geboren, die ich mehrere Wochen mit aufgezogen habe. Da konnte ich im September gut mit deinem Pflegepapa Herrn Lawrenz “fachsimpeln”, wie man große und kleine “Miezekatzen” aufzieht.
Wie bei dir hatte die Mama nämlich nicht genug Milch und ein paar Frauen haben sich im Versorgen der Kinder abgewechselt. Aber die Katzenmama hat ihre Babys immer mit betüddelt. Sie durften z.B. auch nuckeln, obwohl eben nicht genug Milch da war.
Nur entwickeln sich Hauskatzenkinder viel schneller als Tigerkinder: schon mit 5 Wochen haben sie z.B. tagsüber schon festes Futter gefressen, abends gab’s aber noch das Gute-Nacht-Fläschchen.
Wir Menschen mußten die ersten Wochen nach der Milchmahlzeit auch immer die Bäuchlein massieren (7 Stück!). Wir haben uns immer gefreut, wenn dann etwas hinten raus kam: “klein” oder “groß”! Auch wenn Katzenbabys genauso kleine “Stinker” sind wie ihr Tigerlein.
In der vierten Woche haben sie dann schon begonnen, aufs Klo zu wackeln! Ja, Katzenkinder gehen nämlich auf ein Klo! So wie du ja dein Strohbett auch nicht beschmutzt, so halten auch die Kätzchen ihre Schlafplätze sauber. Und die Katzenmama zeigt ihnen dann wo das Klo steht und wozu das eigentlich da ist.
Mit sechs Wochen wußten das dann alle schon. Nur wenn man mal mitten im Spielen war, einer mal zu spät gemerkt hat, daß er “muß” und das Klo dann zu weit weg war, ist das “Geschäft” auch mal woanders gelandet.
Ihr habt es in eurer Anlage ja besser: wenn man “muß”, dann hockt man sich eben hin… das ist in einer Wohnung (wie bei Janis) eben nicht so nett. Deswegen bin ich froh, daß es bei den Kätzchen so gut geklappt hat.
Aber ich freue mich, daß du jetzt schon ein großes Tigermädchen bist, das schon fast alles alleine kann. Nur mit dem Fleischfressen mußt du noch üben!
Und Daseep wird sich bei dir sicher alles abgucken, das machen die kleinen Schwestern nämlich bei den großen Schwestern!
Ppprrrrr… ige Grüße!
Andrea