Stürmische Nächte

Jetzt hätte ich doch beinahe verschlafen, gut dass Janis uns geweckt hat. Ganz zärtlich hat sie uns zugeflüstert“ Aufstehen, Ihr Racker, es gibt Frühstück“. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, jeder versucht, am schnellsten auf Janis Schoß zu springen, um den besten Platz zu bekommen. Ach ist das schön, wenn nach so einer schrecklichen Nacht jemand Vertrautes da ist. Und diese Nacht war wirklich schrecklich. Daseep und ich haben kaum ein Auge zugemacht. Der Wind heulte so schaurig, dass uns beiden angst und bange wurde. Mein Iepchen schluchzte immer „ ich will zu meiner Mama“ – wen sie da genau gemeint hat, hat sie mir nicht verraten – „Was machen wir nur, wenn ein Baum auf unsere Höhle fällt und uns verschüttet“ schniefte die Kleine. Gut, mir war auch mulmig zumute, aber ich bin ja schon fast erwachsen, da zeigt man seine Angst nicht mehr, besonders nicht vor Kleinkindern. Deshalb nahm ich mein Iepchen zärtlich in die Arme und versuchte sie mit gurren zu beruhigen, bis sie endlich eingeschlafen ist. So kannte ich es von meiner Mama Mymoza, die mich genauso zärtlich in den Schlaf gewiegt hat, als ich noch ein Baby war. Irgendwann spürte ich dann auch, wie etwas Beruhigendes von Daseep auf mich herüber strömte, ihre Nähe und Wärme tat mir gut und ich muss dann auch eingeschlafen sein. Als Janis dann heute Morgen in unser Schlafzimmer kam, fand sie zwei total verschlafene Tigerchen mit einem Bärenhunger vor. Sie hat uns dann auf den Schoß genommen und während wir noch halb dösend an unserer Flasche nuckelten, hat sie uns erzählt, dass wir hier total sicher sind und keine Angst haben müssen. Na gut, wenn sie das sagt, muss das ja stimmen. Die nächste Nacht haben wir bestimmt keine Angst mehr und morgen ist Sonntag, da schlafen wir mal wieder tüchtig aus. Ich schreibe euch dann Montag wieder. Aber vorher sehen wir uns bestimmt im Tigertal. Ihr müsst nur den Wasserhahn da draußen abstellen, damit wir auch raus können.

Tschuna liest…..