Tschuna im Kiosk

Hallo, da bin ich wieder. Ich habe etwas geschlafen, ein Fläschchen bekommen und mein Bäuchlein ist wieder mit dem nassen Lappen massiert worden. Ich habe mitgekriegt, dass das die Zunge meiner Mama ersetzen soll. Also ehrlich gesagt: so nass war die aber nicht! Dafür viel rauer und zärtlicher. Aber Hauptsache ist ja, der Erfolg stellt sich ein.

Na ja, zugegeben: angenehm ist es schon, wenn einem das dicke, pralle Bäuchlein massiert wird. Danach fühlt man sich sofort viel wohler.

Ich habe geträumt, dass ich ein ganz großer Tiger bin und ganz viele süße Kinder habe, so wie mich, mindestens zwei. Zu zweit kann man viel mehr Blödsinn machen und herum toben. Allein ist es doch ziemlich langweilig. Nur gut, dass meine Menschen im Wuppertaler Zoo mich immer, wenn ich wach bin, bespaßen.

Dabei erzählen sie mir immer, dass sie aus mir einen Tiger und keinen Menschen machen wollen. So ein Blödsinn! Ich bin doch ein Tiger. Wissen die das denn nicht? Das sieht man doch, oder? Ich kann doch gar kein Mensch werden.

Also die Menschen sind manchmal dumm. Ich werde sie aber  schon aufklären. Aber die Schmusestunden gefallen mir trotzdem sehr gut, die genieße ich so richtig.

So, ich muss jetzt Schluss machen für heute, ich habe nämlich gleich einen Termin.

Jeden Nachmittag darf ich von 15 bis 15.30 Uhr die Besucher des Wuppertaler Zoos im Kiosk im Tigertal mit meiner Anwesenheit erfreuen. Ihr solltet mal die Menschenschlangen sehen, die da schon auf mich warten, wenn ich in meinen Tschuna-Mobil vorbei getragen werde.

Wahnsinn. Alle kommen nur, um mich zu sehen! Ich werde noch ganz berühmt.

Die halbe Stunde macht richtig Spaß. Nur wenn die großen Köpfe zu nah an mich herankommen, dass ist nicht so angenehm. Und anfassen mag ich mich auch nicht lassen.Stellt Euch mal vor, Euch würde jeder streicheln, das wolltet Ihr doch auch nicht?

Die einen staunen mich nur an und bekommen einen ganz verzückten Ausdruck in den Augen und seufzen dann: “Oh, wie ist die süüüüüüüüüüüüüüüüüüß!”, andere halten mir so ein komisches Ding vor die Nase und sagen: Tschuna – guck mal! Manchmal gucke ich dann auch, aber irgendwann wird das langweilig, dann mache ich einfach die Äuglein zu und döse vor mich hin und träume von meiner Mama, die nebenan im Gehege wohnt.

Aber etwas gefällt mir an den komischen Dingern – sie heißen übrigens Fotoapparate – überhaupt nicht, nämlich wenn aus diesen Dingern plötzlich Blitze raus kommen und mich anstrahlen. Das macht mir Angst und tut meinen Äuglein weh.

Stellt Euch mal vor, Ihr werdet andauernd angeblitzt, Ihr seht dann Sterne!

So ich muss los, mein Tschuna-Mobil wartet bereits.Tschüs, bis bald im Wuppertaler Zoo!!!

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3 Antworten auf Tschuna im Kiosk

  1. Monika Schnitzler sagt:

    Hallo,
    Ihre Erzählungen über Tschuna sind super! Im Tigertal mag es schön sein, aber warum ist Tschuna nicht bei Ihrer Mutter und wird von ihr gesäugt?
    Aber ich freue mich trotzdem über die vielen Abenteuer, die Tschuna erleben wird!
    Tschüss, auf weitere Kommentare
    Moni

    • Ruth sagt:

      Hallo Moni,
      schau doch mal hier bei “offizielles aus dem Zoo”, dort hat Tschunas “Tierarztpapa” geschrieben, warum das leider nicht mehr möglich war, das Tschuna bei ihrer Mutter blieb. Leider hatte sie keine Milch mehr für ihr Mädchen.
      Dabei möchte ich mich auch noch bei dem ganzen beteiligten Team bedanken, dass sie Tschunas Überleben gerettet haben. Ich vertrau Euch/Ihnen, dass aus Tschuna trotz allem Menschenkontakt ein richtiges Tigermädchen wird.
      Bis bald im Zoo
      Ruth

  2. BarbaraBerlin sagt:

    Hallo Tschuna,
    an anderer Stelle habe ich dir schon zum 1. Monatsgeburtstag gratuliert. Nun weiß ich auch, wie wir uns sehen können, natürlich ohne Blitz.
    LG
    BarbaraBerlin