Sibirische Tiger

Sibirische Tiger

Unsere Tschuna ist, wie wir ja alle wissen, ein Sibirischer Tiger. Dies ist einer der 6 noch existierenden Unterarten. Da sich die Unterarten ja unterscheiden, gibt es Merkmale, die Tschuna bzw. ihre wildlebenden Verwandten nicht mit anderen Unterarten teilen. Nun also einige Infos zum

Sibirischen Tiger(Panthera tigris altaica)

Weiblicher Amurtiger, Zoo Wuppertal

Weiblicher Amurtiger, Zoo Wuppertal

Das Erscheinungsbild
Der Sibirische Tiger ist die größte Unterart des Tigers und somit auch die größte Katze die es gibt. Ausgewachsene Männchen können eine Länge von bis zu 330 cm erreichen und bis zu 300 kg wiegen. Weibchen sind in der Regel kleiner, erreichen jedoch immer noch eine Länge von bis zu 265cm und ein Gewicht von bis zu 190kg.

Das Fell des Sibirischen Tigers ist in der Regel heller als das seiner südlich lebenden Verwandten und die weiße Färbung des Bauches reicht auch die Flanken hinauf. Die Streifen variieren in ihrer Färbung von schwarz bis graubraun. Das Fell ist im Winter äußerst dicht, um den Tiger vor den eisigen Temperaturen- bis zu -45° C- seiner Heimat zu schützen. Dazu kommt noch eine bis zu 6cm dicke Fettschicht an Bauch und Flanken. Im Sommer ist das Fell wesentlich kürzer und dünner.

Das Verbreitungsgebiet früher und heute

Früher bewohnte der Sibirische Tiger ein Gebiet, welches sich vom Baikalsee bis nach Korea und Sachalin erstreckte. Sein heutiges Verbreitungsgebiet ist auf einen schmalen Streifen am japanischen Meer beschränkt. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt im Fernen Osten Russlands. Der Fluss Amur, dem der sibirische Tiger auch seinen Beinamen Amurtiger verdankt, bildet heute die westliche Grenze des Verbreitungsgebietes.

2 männliche Amurtiger, Tigertal im Zoo Wuppertal

2 männliche Amurtiger, Tigertal im Zoo Wuppertal

Lebensweise

Der Sibirische Tiger bewohnt sowohl laubabwerfende als auch Nadelwälder im Flachland sowie in den Mittelgebirgen seines Verbreitungsgebietes.  Er bevorzugt Wälder mit dichtem Bodenbewuchs, um sich besser anschleichen und verbergen zu können. Sibirische Tiger leben als Einzelgänger. Reviere werden  mit Urin und Kratzspuren markiert. Streifgebiete von Weibchen können zwischen 200 und 400 Quadratkilometer groß sein. Die Reviere der Männchen können Flächen von 800 bis 1000 Quadratkilometer abdecken und überlappen oftmals mit den Revieren mehrerer Weibchen. Ein Kater teilt sein Revier im Durchschnitt mit 2 – 3 Weibchen.  Männliche Tiger verteidigen ihr Revier gegen Geschlechtsgenossen, besonders Augenmerk gilt dabei den Grenzgebieten zu den Revieren der Weibchen, sowie den Stellen mit dem besten Beuteangebot.

Anders als oftmals behauptet ist der Amurtiger nicht wasserscheu, er ist sogar ein guter Schwimmer. In den warmen Sommermonaten suchen Amurtiger oftmals das Wasser von Flüssen und Seen zum Abkühlen auf.

Anders als oftmals behauptet ist der Amurtiger nicht wasserscheu, er ist sogar ein guter Schwimmer. In den warmen Sommermonaten suchen Amurtiger oftmals das Wasser von Flüssen und Seen zum Abkühlen auf.

Die Lebenserwartung des Sibirischen Tigers liegt bei 15 Jahren in Freiheit und ca. 20 Jahren in Gefangenschaft.

Die Jagd

Der Amurtiger erlegt seine Beute aus dem Hinterhalt. Er beschleicht seine Beute bis er sie mit einem gewaltigen Sprung erlegen kann. Hierbei schlägt er seine Eckzähne in den Nacken seiner Jagdbeute. Mit seinem Körpergewicht und seinen muskelösen Gliedmaßen drückt er dabei seine Beute zu Boden. Da sein Jagderfolg bei ca. 10% liegt, verbringt der Tiger sehr viel Zeit mit der Jagd. Gestellte Beute wird dann weggeschleppt und in Ruhe verspeist.
Der Tiger benötigt ca. 9 bis 10 kg Fleisch pro  Tag. Zu seinen Beutetieren zählen:

  • Rothirsche, Wildschweine, Sikahirsche und Rehe
  • Elche, Goral, Luchse
  • gelegentlich auch Bären und Hunde

Fortpflanzung
Die Paarungszeit ist ganzjährig und das Weibchen signalisiert seine Paarungsbereitschaft durch Urinmarkierungen oder Kratzspuren an Bäumen. Manchmal begeben sich Weibchen auch selbst auf die Suche nach einem Partner. Dies hängt mit der Größe der Reviere und der nur drei bis sieben Tage langen Paarungsbereitschaft zusammen. In dieser Zeit  kommt es mehrmals zur Paarung, bis zu 50 Deckakte pro Tag und das Paar bleibt einige Tage zusammen. Dann trennen sich beide wieder.
Nach einer Tragzeit von 95 – 112 Tagen wirft die Mutter zwei bis vier, in seltenen Fällen auch bis zu sieben Junge. Diese sind in den ersten zwei Wochen blind. Erst nach  ca. zwei Monaten verlassen sie zum ersten Mal ihre Wurfhöhle und werden von ihrer Mutter an andere Nahrung als Milch herangeführt. Eine vollständige Entwöhnung geschieht erst ab dem sechsten Monat und erst mit einem Lebensjahr begeben sie sich selbstständig auf Jagd nach kleineren Beutetieren. Eine komplette Selbstständigkeit wird erst nach 18 – 24 Monaten erreicht. Die Geschlechtsreife erreichen die jungen Tiger dann mit ca. 4 Jahren.

Der rechtliche Status

Bereits seit dem Jahr 1975 ist der internationale Handel mit Tigerteilen verboten. Vor dem Binnenhandel in China, Taiwan, Korea und Hongkong wird seit 1993 gewarnt, ein Handelsverbot für den offenen Verkauf  gilt seit 1995 auf asiatischen Märkten. Die IUCN stuft den Status als Critically Endangered(vom Aussterben bedroht) ein. Jagdverbote gibt es in Russland, China und Korea.

Neben der nun verbotenen Jagd auf den Tiger selbst, wird die Art durch Wilderei auf seine Beutetiere bedroht. Auch sorgen illegale Rodungen für einen Weggang der Beutebestände und bedrohen durch den Entzug der Lebensgrundlage auch den Tiger.
Generell meidet der Tiger den Menschen. Zusammentreffen enden für den Tiger dann meist tödlich, wenn er Beute in Hirschfarmen macht. 80% der getöteten, markierten Tiger fanden auf diese Weise ihren Tod. Nur durch einen konsequenten Schutz seines Lebensraumes hat der Amurtiger heute noch die Chance zu Überleben. Mit einer freilebenden Population von weniger als 500 Tieren, steht es für den Tiger mehr als nur fünf vor Zwölf.

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